Freitag, 5. November 2010
Zu Georg Friesenbichler – Bahnhofsprojekte Stuttgart und Wien: Mia wern kann Schlichter brauchen.Ein Leserbrief zum Artikel in der Wr. Zeitung, siehe Anhang, von Hr. Hofmann Dem „patriarchalischen Gehabe der Politik“ und der Bringschuld „Aufklärung“ stimme ich voll zu. Leider hinkt im übrigen der Vergleich mit Stuttgart, weil er die Fakten nicht zur Kenntnis nimmt. Deshalb stimmen auch die Schlussfolgerungen nicht: nicht das Phlegma oder die Untertanenmentalität sind schuld, dass es beim Wiener Hauptbahnhof „friedlicher“ zugeht als in Stuttgart, sondern der Umgang der Medien mit den Tatsachen. Wenn man liest: „Eine Bürgerinitiative Hauptbahnhof war nicht etwa von besorgten Anrainern gegründet worden, sondern von den Bezirksvorstehern der angrenzenden drei Bezirke.“, dann fragt man sich schon, aus welchen Fingern dies gesogen wurde. Auch die Wiener Zeitung wurde – etwa im Newsletter und auf der Homepage von Aktion 21 – pro Bürgerbeteiligung (www.aktion21.at) – auf die zahlreichen Wortmeldungen der Bürgerinitiative Bahnhof Wien hingewiesen, die von den meisten Wiener Medien konsequent totgeschwiegen wurden. Über die Bemühungen dieser Bürgerinitiative ist in „Raus aus der Sackgasse“, Sonderzahl-Verlag, S. 27 bis 33 alles nachzulesen. Auch die Mär von Bürgerinitiativen, die von den Bezirksvorstehern der angrenzenden Bezirke gegründet worden seien, ist rasch widerlegt und rückt die Berichterstattung sehr in die Nähe „amtlicher“ Rathaus-Propaganda. Nur die ÖVP Wieden hat – zwecks Parteienstellung in einem der 3 UVP-Verfahren (zum Verkehr) – eine eigene Bürgerinitiative ins Leben gerufen, die auf die Unterschriftenliste und die im Verfahren vorgebrachten Einwände beschränkt blieb. Die übrigen angrenzenden Bezirke haben überhaupt nichts dergleichen getan. Genau das ist es, was Wien und Stuttgart unterscheidet: dort spiegelt sich das Aufbegehren der Bevölkerung in den Medien, bei uns werden solche Spiegel verhängt oder bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Kein Wunder, wenn die Massen zu Hause bleiben. Sie bekommen eben nichts zu sehen und nichts zu hören und halten daher auch den Mund. Links zu diesem Thema
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