AKT!ON 21

Match "BV gegen BI"


Samstag, 28. August 2010

Mailwechsel zwischen dem Döblinger Bezirksvorsteher Adolf Tiller und Michael Jungwirth von der Bürgerinitiative "Pro Heiligenstadt"

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-------- Original-Nachricht --------
Datum: Tue, 24 Aug 2010 13:54:57 +0200
Von: "BV 19 Post"
An: michael-jungwirth@gmx.at
Betreff: AW: Sportstätten: ÖVP hat Glaubwürdigkeits-Problem!

Sehr geehrter Herr Jungwirth!

Ich hätte mich ja gewundert, wenn Sie nicht vor den Wahlen mit Ihrem unernsten Wunsch nach freien Spielplätzen in Döbling aktiv geworden wären.

Schon bei der Fernsehsendung "Bürgeranwalt" konnte ich Ihnen vor tausenden Zusehern ein Angebot machen, nämlich auf dem Areal der Hohen Warte im Bereich der Stürzergasse/Perntergasse einen öffentlich zugänglichen Fußballplatz zu errichten. Schon Herr Hofer mit der Organisation "Kids on stage" hat jahrelang auf diesen Grünflächen oberhalb des Stadions mit seinen Jugendlichen gespielt. Auch zwei Tore waren aufgestellt. Sie haben diesen Vorschlag leider abgelehnt. Außerdem gibt es in unmittelbarer Nähe den Freizeitraum Hohe Warte, wo jederzeit Fußballspiele stattfinden können.

Bitte bringen Sie mir 11 (soviel Spieler hat bekanntlich eine Mannschaft) fußballinteressierte Jugendliche und ich werde mit ihnen am Hauptspielplatz der Vienna persönlich ein Training durchführen, um feststellen zu können, wie weit sie Begeisterung mitbringen. Natürlich gibt es dazu auch einen goldenen Fußball.

Zum Abschluss lade ich Sie sehr höflich ein, sich mit positiven Vorschlägen an der Gestaltung unseres schönen Heimatbezirkes zu beteiligen.

Mit vorzüglicher Hochachtung
Adolf Tiller
1190 Wien, Gatterburggasse 14
4000/19111 DW, Fax: 4000/99/19111
e-mail: post@bv19.wien.gv.at

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Datum: Thu, 26 Aug 2010 16:18:12 +0200
Von: "Michael Jungwirth"
An: "BV 19 Post"
CC: christine.marek@oevp-wien.at, guenter.kenesei@oevp-wien.at, office@aktion21.at
Betreff: Hohe Warte: Sportplatz statt Gstätten!

Sehr geehrter Herr Bezirksvorsteher Tiller,

vielen Dank dafür, dass Sie die Beantwortung unseres Schreibens an Frau Marek übernehmen. Wir freuen uns, nach langer Zeit wieder einmal von Ihnen zu hören. Leider kommt in Ihren Ausführungen wenig Verständnis für die Döblinger Jugend zum Ausdruck.

Nicht die Bürgerinitiative "Pro Heiligenstadt" ist jetzt aktiv geworden, wie Sie irrtümlich meinen, sondern die neue Wiener ÖVP-Chefin Marek ist - nicht ganz zufällig vor den Wahlen - mit Kritik am Sportangebot in Wien an die Öffentlichkeit gegangen, die mangels Glaubwürdigkeit der ÖVP nicht unwidersprochen bleiben kann.

Bitte begegnen Sie uns nicht immer mit ähnlichem Misstrauen ("ich hätte mich ja gewundert, wenn Sie nicht vor Wahlen ...") wie Ihren politischen Mitbewerbern. Sowohl die BI "Pro Heiligenstadt" als auch "Aktion 21", die Dachorganisation Wiener Bürgerinitiativen, sind überparteiliche Vereine, die bei Wahlen nicht kandidieren.

Nicht bei der Fernsehsendung "Bürgeranwalt" machten Sie das fragwürdige Angebot, oberhalb des Stadions einen öffentlich zugänglichen Fußballplatz zu errichten. Es war schon früher, nämlich bei einem Gespräch mit "Raiffeisen evolution", einem der Profiteure des windigen Deals mit der Hohen Warte. Damals verlangten Sie von uns, dass wir als Bürgerinitiative die Finanzierung übernehmen sollen! Aber nicht nur aus diesem Grund konnten wir Ihrem Vorschlag nicht näher treten. Ein rechtskundiger Vertreter der AKTION 21 meldete bei diesem Gespräch sofort Bedenken an, weil ein frei zugänglicher Sportplatz auf einem Pachtgrund praktisch nicht möglich ist. Noch dazu, wenn es sich beim Pächter um ein Immobilienunternehmen der Nationalbank handelt.

Ganz lieb ist Ihr großzügiges Angebot an Jugendliche, ein Sichtungstraining unter Ihrer Leitung auf dem Hauptspielfeld der Hohen Warte zu absolvieren. Sie haben den Trainerschein vermutlich noch unter dem legendären Leopold Stastny gemacht. Aber schon damals müsste Psychologie Teil der Trainerausbildung gewesen sein. Wenn man Kindern bzw. Jugendlichen goldene Fußbälle verspricht, wie Sie es machen, ohne damit eine besondere Leistung wie z. B. einen Turniersieg oder einen ähnlichen Erfolg zu belohnen, tut man dieser Generation nichts Gutes. Schon allein die Ehre, mit dem Herrn Bezirksvorsteher trainieren zu dürfen, muss Anreiz genug sein, um dabei mitzumachen.

Wie auch immer, Sie gehören bei Vienna-Spielen nicht auf die VIP-Tribüne, sondern auf die Betreuerbank! Dort könnten Sie dem verhaltensauffälligen Trainer und seinen müden Spielern Beine machen wie Uli Hoeneß bei Bayern München in seiner besten Zeit.

Apropos München: Vielleicht kommen Sie in den nächsten Wochen aufs Oktoberfest. Bei dieser Gelegenheit könnten Sie in der bayerischen Metropole einen Blick auf das tolle Angebot der mehr als 150 freien Bolzplätze machen, die mit den armseligen Wiener Käfigen nicht zu vergleichen sind. Aber so weit müssen Sie gar nicht reisen. Schon bei einem Spaziergang in den Nachbarbezirk Währing ist zu sehen, wie Jugendliche im Währinger Park, im Türkenschanzpark und im Pötzleinsdorfer Schlosspark kicken.

Bitte unterschätzen Sie die Döblinger Jugend nicht! Trotz mangelnder Vorbilder (in Blau-Gelb) ist die Fußballbegeisterung nach wie vor groß. Entsprechende Sportanlagen muss man natürlich schon anbieten, sonst ist die Begeisterung schnell wieder verflogen. Die Zeiten, als die Heiligenstädter Jugend froh war, wenigstens auf asphaltierten Parkplätzen kicken zu dürfen, sind wohl endgültig vorbei.

Wie ehrlich gemeint Ihre abschließende Einladung an uns ist, positive Gestaltungsvorschläge einzubringen, wird man sehen. Wir wollen Ihnen nicht nachtragen, unsere (von BOKU-Studenten für Studienzwecke ausgearbeiteten) Vorschläge zur Neugestaltung der "Vienna-Parkplätze" schlicht und einfach ignoriert zu haben. Das ist lange her.

Wie es gehen kann haben Sie uns selbst vorgezeigt: Der nicht mehr benötigte ehemalige Minigolf-Platz wurde von der Sportanlage Hohe Warte ausgegliedert und als Kinderspielplatz frei zugänglich gemacht. Bitte gehen Sie bei der ebenfalls brach liegenden Fläche im Bereich Stürzergasse/Perntergasse, die laut Sportamt der Stadt Wien für den Sportbetrieb im Stadion nicht mehr benötigt wird, jetzt genauso vor! - Was spricht gegen diese bürgerfreundliche Lösung?

Um es in der - Ihnen vertrauten - Fußballersprache auszudrücken: Lassen Sie als Döblinger "Cheftrainer" Ihre Lieblingsspieler der Immobiliengesellschaft einmal auf der (National-)Bank sitzen und geben Sie zur Abwechslung (Rotationsprinzip nach Ottmar Hitzfeld!) der Jugend eine Chance!

Mit sportlichen Grüßen

Michael Jungwirth
PRO HEILIGENSTADT, Mitglied von AKTION 21

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Vorläufiges Ende des Mailwechsel. Folgt eine Fortsetzung ?????
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