AKT!ON 21

Der Justament-Tunnel


Mittwoch, 7. Juli 2010

„Nächster Konfliktpunkt ist der Lobautunnel, indem es auf über 8 km Länge keinen einzigen Fluchtweg geben soll. Mitten im Nationalpark Donauauen hat nach Meinung des Clubs (ÖAMTC) eine Autobahn auch als Tunnel nichts verloren.“. Der das schreibt, ist nicht irgendjemand. Es ist Willy Matzke, der langjährige Experte und Kommentator eines 1,650.000 Mitglieder zählenden Clubs, des fünftgrößten Verkehrsklubs Europas, des ÖAMTC (nachzulesen in auto touring 7-8/2010 auf Seite 10.).

Es ist ja noch in Erinnerung, warum eine Autobahn ausgerechnet unter den Nationalpark Donauauen geführt werden soll: Wiens Bürgermeister und seine Stadtplanung hat es so gewollt, natürlich mit Unterstützung jener unseligen Wirtschaftslobby, die um Wiens stadtrandige Einkaufszentren bangte, wenn die Autobahn an der Stadtgrenze vorbeiführen sollte.

Angesichts einer solcher Stellungnahme im Namen einer Organisation derjenigen, in deren Interesse der Lobautunnel angeblich gebaut werden soll, bleibt als Interessent außer dem Bürgermeister und seinem willfährigen Stab kaum noch jemand übrig. Die betroffene Bevölkerung ist dagegen, die Autofahrer, für die der Tunnel gebaut werden soll, sind dagegen, und die ASFINAG wird sich angesichts ihrer nicht gerade einfachen Situation wohl kaum über ein Loch freuen, in welches außer viel Geld noch lange nichts rinnen wird, jedenfalls kein Autoverkehr.

Aber welcher Politiker hört schon auf seine Wähler? Und welcher Politiker hat schon die Größe, eine einmal getroffene Entscheidung, wenn sie sich als unglücklich herausstellt, zu revidieren, ohne dass er durch den Druck der öffentlichen Meinung dazu genötigt wird?

Wollen Sie zu diesem Thema eine Meinung abgeben?
Klicken Sie hier zum Forum
Zu diesem Beitrag können keine Kommentare (mehr) verfasst werden.