AKT!ON 21

15., Kriemhildplatz - Klimaoase Kriemhildplatz


Donnerstag, 3. Februar 2011

Bürgerinitiative: Klimaoase Kriemhildplatz, 1150 Wien
Thema: Anrainer wehren sich gegen das Vorhaben des Bezirks, den Platz neu zu gestalten
Zeitraum: Herbst 2009 – Mai 2010
Ergebnis: die BI hat sich durchgesetzt

Mit einem Brief des Bezirksvorstehers wurden direkte Anrainer und das Umfeld eingeladen, in einem Bürgerbeteiligungsverfahren den Platz neu zu gestalten. Geplant waren Versammlungsabende, Boku Studenten sollten im Rahmen ihres Lehrplanes anhand der Ideen der Bürger Pläne ausarbeiten. Das Endergebnis sollte dann von den Magistraten beurteilt und auf Realisierbarkeit geprüft werden.

Die direkten Anrainer wollten keine Veränderung des Platzes. Es ist ein schmaler langgestreckter Platz mit einem ca. 8m breiten Grünstreifen in der Mitte, vielen Bäumen (ohne Tiefgarage drunter), 2 Verweilplätzen mit Bänken und einem Mitteldurchgang. Links und rechts führt je eine Fahrbahn den Platz entlang. Umgeben ist der Platz überwiegend durch Jahrhundertwende Bauten im sogenannten Nibelungenviertel – einer architektonischen Schutzzone. Für eine Großstadt ist der Platz extrem ruhig.

Zu Beginn entstand der Eindruck, man wollte massiv in Richtung einer komplette Neugestaltung steuern. Die Moderation der Abende wirkte tlw. manipulativ. Unter den nicht direkten Anrainer waren doch etliche Stimmen für eine Neugestaltung. Die Anrainer sammelten 200 Unterschriften für die Beibehaltung bzw. geringfügige Verbesserungen, wenn schon was gemacht werden muss.

Die vorgestellten Boku Projekte waren interessant, jedoch in der Praxis unakzeptabel bzw. unrealistisch. Wir haben uns sehr engagiert, die Bewohner des Platzes zu mobilisieren. Immerhin waren 100 Unterschriften von direkten Anrainern (bei 10 Wohnhäusern). Auch wenn Leute für etwas stehen, heißt das aber noch lange nicht, dass sie sich aktiv engagieren wollen. Und so hing die ganze BI an 1-3 Leuten, die viel Arbeit investiert hatten.

Im Laufe der nächsten Versammlungsabende kamen immer mehr nur die Anrainer, denen der Platz wirklich wichtig war. Zum Schluss gab es einen überraschend friedlichen Workshop, indem über alle einzelnen Punkte abgestimmt wurde und das Ergebnis war, was wir zulassen wollten. Dies wurde in einem schriftlichen Endprotokoll festgehalten. Die Präsentation mit den Magistraten verlief exakt dem Protokoll entsprechend. Es wurde uns versichert, dass kein Baum fallen wird, dass wir nur neue Bänke, neue Straßenbeleuchtung bekommen und die Einfassung der Grünfläche instand gesetzt wird. Keine Actionzonen, keine größeren Verweilplätze.

Wir waren sehr froh über das Ergebnis. Engagement lohnt sich also!

Obrigkeitshörigkeit ist bei solchen Dingen nicht angebracht. Man muss sich artikulieren und seinen Standpunkt verfolgen. Man muss viel Zeit und Energie einsetzen, da man in einem laufenden BI Projekt meist Einzelkämpfer für viele Gleichgesinnte ist.

Vielen Dank!
D. Zeiner
Kontakt:
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Mail: mail@dzeiner.at