AKT!ON 21

03., BI Rettet die Sofiensäle

Samstag, 28. Oktober 2006

Am 16. August 2001 beschädigte ein Großbrand die Sofiensäle schwer. Wenige Tage danach stand ein Komplettabriss dieses Traditionshauses aus dem 19. Jahrhundert im Raum.

Trotz der einzigartigen Bedeutung dieses Bauwerks für die Stadt Wien, die sich immer gerne als Weltstadt der Musik sieht, nehmen maßgebliche Politiker vorschnell Abschied von der "Sofie" ohne sich für Umstände und Hergang des Brandes oder das tatsächliche Schadensausmaß ernsthaft zu interessieren.

Daraufhin gründete sich die Bürgerinitiative "Rettet die Sofiensäle", die den Verlust dieses einzigartigen musikalisch-akustischen Juwels nicht hinnehmen will. "Soll der angekündigte schnelle Abriß und die dezitierte Absage an einen Wiederaufbau dazu ermuntern, Abrißgenehmigungen durch Katastrophen zu ersetzen? Wo brennt es als nächstes in Wien?" fragte die Initiative bei seiner Gründung wenige Tage nach dem Brand. Nachdem das Bundesdenkmalamt den Denkmalschutz auch für die Brandruine bestätigt hatte, brach ein jahrelanger Rechtsstreit aus, da der Eigentümer nicht gewillt war, Maßnahmen für den Schutz der Brandruine zu setzen.

Währenddessen verfiel die Ruine immer mehr, obwohl es seitens der öffentlichen Hand kein Problem gewesen wäre, von sich aus tätig zu werden und eine Schutzabdeckung anzubringen (das Problem dabei bestand ausschließlich darin, dass die öffentliche Hand die Kosten dafür übernehmen hätte müssen, vgl. Urteil des Verwaltungsgerichtshofes).

Letzter Stand der Dinge (November 2006):

Nach dem Kauf der Sofiensäle durch die Wohnbaugesellschaft ARWAG im Jänner 2006 werden derzeit Wiederaufbaupläne gewälzt. Für diesen Winter wurde ein Witterungsschutz für die Brandruine angekündigt. Eine Verbauung des Areals samt Wiederaufbau der Brandruine ist für 2007 geplant. Der Große Saal soll dabei in Abstimmung mit dem Denkmalamt restauriert werden (Pressekonferenz ARWAG, August 2006)
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